Juniorwahl am 20.02.25 – Gelebte Demokratie für die Jüngsten

Anlässlich der Bundestagswahl entschied sich die Geschwister-Scholl-Grundschule in Wallhausen, auf Initiative des Landes und in Kooperation mit dem Verein Kumulus aus Berlin, eine Juniorwahl für die Grundschüler zu organisieren. „Es ist wichtig, Kindern eine echte Teilhabe an schulischen Entscheidungen zu ermöglichen,“ betonte Annett Jahncke, die gemeinsam mit weiteren Lehrkräften die Wahl organisierte.

Zehn engagierte Grundschüler fungierten als Wahlhelfer in einem speziell eingerichteten Wahllokal. Unterstützt wurden sie von politischen Vertretern: Markus Lüttger (VG-Bürgermeister und Schulträger), Christoph Jäckel (Ortsbürgermeister), Andrea Silvestri (Kreisbeigeordnete), Jürgen Locher (die Linke) sowie Lara Mindnich und Tobias Wilbert aus dem Gemeinderat.

Vor der Wahl diskutierten die Lehrer mit den Schülern die Ziele der Bundesparteien. Danach erarbeiteten die Kinder ihre eigenen Ideen und Vorschläge für ein besseres Schulleben. Die Grundschüler hielten sogar Wahlkampfreden, um ihre Mitschüler zu überzeugen. „Neben dem politischen Interesse haben wir auch wichtige Kompetenzen wie freies Sprechen und das Akzeptieren anderer Meinungen gefördert,“ erklärte Schulleiterin Maike Flegerbein.

Als Leitfaden für die Wahlentscheidung entwickelten Schülerinnen und Schüler der dritten und vierten Klassen verschiedene Themenfelder, die das Schulleben betreffen. Die Kinder äußerten ihre Wünsche für ein besseres Miteinander, ein verbessertes Essensangebot und eine schönere Schulhofgestaltung. Unter anderem wünschten sie sich ein saubere Toiletten, weniger Hausaufgaben, mehr Sportunterricht sowie Unterstützung im Unterricht durch den Schulhund Sampi . Entsprechend ihrer Schwerpunkte bildeten die Schüler sechs Wählergruppen mit kreativen Namen wie MSIU („Mehr Spaß im Unterricht“), WSMZ („Weniger Streit, mehr Zusammenhalt“), SPS („Super Pausen Spaß“), EBS („Ein besseres Schulleben“) und EFDS („Essen für die Schule“).

Von den 150 Dritt- und Viertklässlern, die aktiv an der Wahlgestaltung teilnahmen, durften auch 70 Zweitklässler ihre Stimmen abgeben. Nach der Wahl wird ein Schülerparlament aus Vertretern der Wählergruppen und den Klassensprechern der ersten und zweiten Klassen gebildet, das regelmäßig tagt und deren Anregungen ernst genommen werden.

Am Freitag nach der Juniorwahl kam es im Rahmen der Lern(T)raum Präsentation zur Verkündung des Wahlergebnisses. Von den 160 abgegeben Stimmen gewann die MSIU-Partei mit 72 Stimmen. Das nun entstehende Schülerparlament wird durch 12 Kinder (Klassensprecher der 1. und 2. Klassen) sowie 18 Kinder aus den Parteien der 3. und 4. Klassen gebildet. Hier teilen sich 5 Kinder der MSIU, je 3 Kinder der EFDS, SPS und EBS sowie je 2 Kinder der WSMZ und SBS die Sitze im neuen Schülerparlament.